Hans Bosch – 60 Jahre mit Herz und Seele als Reiter und Fahrer

beim Biberacher Schützenfest

1960 – als Stadtsoldat eines einspännigen Torwagens – startete Hans Bosch seine Karriere als Fahrer beim Biberacher Schützenfest. Hoch zu Ross ging es dann als Reiter bei der Hospital-, der Staufergruppe und beim Schützentheaterwagen weiter. Unvergessen war sein langjähriges Mitwirken als Fahrer des Blumenwagens, der am Ende des Festzuges den blühenden Abschluss machte. Zuletzt kutschierte er – die Zügel fest in der Hand – den Mettenberger Flachswagen.

Die Liebe zu den Pferden entdeckte Hans Bosch mit 15 Jahren. Sein Vater hatte damals in Hagenbuch einen Pachthof bewirtschaftet und ein Warmblut gekauft. 1960 besuchten der damalige Schützendirektor Lorenz Hagel, zusammen mit Elmar Romer den Hof und die Familie auf der Suche nach neuen Fahrern und Reitern. Hans Bosch zögerte keine Sekunde und sagte zu. „Es war eine besondere Ehre und große Herausforderung für mich“, erinnert sich Hans Bosch.

Wer so lange dabei ist, hat auch viel zu erzählen! „Einmal hatte ich Pech gehabt“, so Hans Bosch, „der Blumenwagen bog um die Ecke der damaligen Weißkreuzapotheke. Irgendwas stimmte nicht! Der Wagen ging so schwer.“ Ein Blick unter den Wagen – die Deichsel war ab. Da hieß es abspannen. Der Umzug war für ihn und sein Gespann leider zu Ende.
Ein anderes Erlebnis hatte er auf dem Berg beim Lagerleben: „Als letzter Umzugsteilnehmer musste ich einmal meine Pferde an einen Baum binden, da alle Pferdeboxen im Lager bereits belegt waren.“
Als Staufer zu Pferde – die Fahnenschwinger im Nacken – was seinem Pferd nicht gefiel. Es stieg! „Kein Pferd mag Fahnen hinten“, erzählt Hans Bosch. So wurde kurzerhand getauscht: Fahnenschwinger vorne – Stauferreiter dahinter!

Natürlich war Hans Bosch nicht nur beim Biberacher Schützenfest im Dauereinsatz, sondern auch 59-mal mit Kutsche und Pferden beim Blutritt in Weingarten. Auch als Turnierreiter war er erfolgreich. Bis vor vier Jahren mähte er das Gras für seine vier Pferde nur mit der Sense. Respekt! Am 7. Oktober feierte er seinen 79. Geburtstag.

Viele Berufe hatte Hans Bosch in seinem langen Leben: Landwirt, Zimmermann, Polizist, Krankenpfleger und Pensionär. „Letzterer ist der schwerste Beruf – keiner hat ihn lebend überstanden.“
Stolz ist er, dass ihn seine Pferde nie im Stich gelassen haben. So wie an einem Winterabend, an dem er als 16-Jähriger allein daheim war. Plötzlich klopfte es an die Scheibe; ein Gesicht schaute durchs Fenster. Ein Jäger war mit seinem Auto im Schnee stecken geblieben und bat um Hilfe. Der junge Hans Bosch schirrte die Pferde an und lief mit ihnen zum 1,5 Kilometer entfernten „Schneeauto“. Ein kurzes Kommando: „Laufet zu!“ – und das Auto war frei. „Auf den Rehbraten warte ich heute noch“, amüsiert sich der „alte“ Hans Bosch.

2022 beendete Hans Bosch seine Schützenfestkarriere: „Solange man das Gefühl hat, sein Pferd zu beherrschen, solange Kraft und Geschick nicht ausgehen – solange wolle er dabei sein!“ Unterm Strich: Stolze 60 Jahre! Hans Bosch ein begeisterter Pferdeliebhaber mit ganz viel Humor!

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Yvonne von Borstel-Hawor

Pressesprecherin der Stiftung Schützendirektion Biberach
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